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Michael Hesemann zur Lage der deutschen Kirche

Ein Kardinal in Rom bat Michael Hesemann um eine knappe und offenene Einschätzung der Lage der katholischen Kirche in Deutschland. Auf facebook veröffentlichte er den Bericht:

"Ihre Sorge um die Zukunft der Kirche teile ich unbedingt. Es ist wirklich so, als würden bestimmte (meist politische) Kreise bewusst die Protestantisierung der katholischen Kirche in Deutschland beabsichtigen. Das muss man meines Erachtens vor dem Hintergrund des Umbaus unserer Gesellschaft durch Kanzlerin Merkel sehen.
Merkel ist ja nicht nur Tochter eines linksprotestantischen Pastors - der "rote Kasner", wie ihn seine Mitbrüder nannten, ging freiwillig von Hamburg in die DDR, weil er am "Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft" mitwirken wollte -, sie ist auch überzeugte DDR-Sozialistin. Sie war Propagandasekretärin der FDJ, sie hat in Moskau Atomphysik studiert, was nur 100%ig linientreue Kommunisten durften, weil es um Hochsicherheitstechnologien ging. Dass sie nach der Wende in die CDU eintrat, diente m.E. nur der bestmöglichen Tarnung. Den armen Helmut Kohl, den sie am Ende per Dolchstoß erledigte, hat sie leider auch getäuscht.

Schon 2004, als neue CDU-Generalsekretärin, hat sie durch ein Telefonat mit dem Droemer-Weltbild-Verlagschef Dr. Übleis mein Buch "Hitlers Religion" gestoppt (30.000 Exemplare waren bereits verkauft worden, es stand auf Platz 14 der SPIEGEL-Bestsellerliste), weil es "die katholische Kirche exkulpiert", wo "wir doch alle wissen, dass Hitler mit Hilfe der Katholiken an die Macht kam". 2009 hat sie Papst Benedikt offen angegriffen, von ihm, der schon 2006 Auschwitz besucht hat (und mehr Synagogen als irgendein anderer Papst seit dem hl. Petrus), eine "Erklärung zur Schoah" verlangt. Bei seinem Deutschlandbesuch 2011 war sie nicht bereit, ihn in der Nuntiatur zu treffen, sie hatte allen Ernstes verlangt, dass er zu ihr ins Kanzleramt kommen sollte (am Ende einigte man sich auf die katholische Akademie). 2012 installierte sie ihre Freundin Annette Schavan, eine linkskatholische Lesbierin, als deutsche Vatikanbotschafterin, mit dem Auftrag, papstkritischen Theologen ein Forum zu bieten. Mit der Einführung der Homo-"Ehe" und des "dritten Geschlechts" hat sie das Naturrecht in Deutschland de facto außer Kraft gesetzt - auch kirchliche Stellenausschreibungen müssen nach einer/m "Gemeindereferent*in m/w/d" suchen, dürfen also "diverse" (d.h. Transvestiten) nicht a priori ausschließen...

In diese "schöne, bunte, neue Welt der Diversität" (Papst Benedikt sprach von der "Diktatur des Relativismus" und verglich, sich auf Augustinus berufend, eine Regierung, die das Naturrecht negiert, mit einer "Räuberbande" ... passenderweise in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag!) passt natürlich keine Kirche mehr, die sich auf das Naturrecht beruft. Es wurde ja in Deutschland schon ein (protestantischer) Prediger vor Gericht gestellt, der in einer Predigt praktizierte Homosexualität als Sünde bezeichnet hat. Die Kirche muss sich also den Normen des neuen Staates anpassen... und genau das fordert der "synodale Weg": Ein Ende des Zölibats, die Frauenweihe (und bald wohl auch die Weihe von Transsexuellen) und die Segnung von Homo-Paaren, damit der Begriff der Sünde aufgeweicht oder ganz ausgemerzt wird. Also eine Kirche der Beliebigkeit und der Absegnung der Sünde - und damit eine Kirche, die auf jeden Aufruf zur Umkehr verzichtet (und damit ihre Kernaufgabe verrät, denn Umkehr forderte sie, sich auch auf den "ersten Bußprediger" Johannes den Täufer berufend, von der Urgemeinde an bis hin zur Gottesmutter von Fatima). Daher ist es kein Zufall, dass ausgerechnet der Merkel-nahe Kardinal Marx und Merkels Militärbischof Overbeck hier federführend sind, neben dem ehrgeizigen Bischof Bätzing, dem Limburg zu klein ist und der gerne nach Köln will (darum die Hexenjagd auf Kardinal Woelki, der ein guter Mann ist und es gewagt hat, den synodalen Holzweg zu kritisieren... )

Meine Erfahrung ist, dass nur ein Drittel der praktizierenden Katholiken (also der regelmäßigen Besucher der Hl. Messe) für diesen Weg sind, meist weil sie die eine oder andere Agenda haben, die eine Aufweichung des Begriffes der Sünde speziell auch in Fragen des sechsten Gebotes betrifft. 2/3 stehen zu Rom und halten dem Papst die Treue. Das kann ich sogar statistisch belegen. Als im Februar 2020 wegen seiner Kritik am synodalen Weg ein WDR-Journalist (also ein Mann des linken Staatssenders mit Sitz in Köln) eine Petition gegen Woelki startete, machte gleich die ganze merkeltreue Presse für ihn Werbung - und er sammelte 2664 Unterschriften (openpetition.de/…nline/kritik-an-kardinal-woelki-kirchenreformkoeln) Ich startete unter dem Motto "Solidarität mit Kardinal Woelki" eine Gegenpetition, die von den nichtkatholischen Medien totgeschwiegen wurde - und kam auf 4476 Unterschriften. (openpetition.de/…ion/online/appell-solidaritaet-mit-kardinal-woelki)

Darum wurde die Erklärung der Glaubenskongregation zur Frage der Homo-Segnung auch von allen romtreuen Katholiken begrüßt - auch wenn Linkskatholiken an einigen Kirchen die Regenbogenflagge hissten (die dann aber oft genug von mutigen Priestern wieder entfernt wurde), ja sich in Bätzings Bistum Limburg sogar die Bistumswebsite im Internet mit Regenbogenemblem offen zur Homo-Segnung bekannte. Leider vertieft die Haltung jener Bischöfe, die sich gegen die Erklärung stellten, die Gräben. Auch die DBK ist gespalten - in die offen romtreuen Bischöfe Woelki, Voderholzer, Oster und Hanke, in die offen romkritischen Bischöfe Marx, Bätzing, Overbeck, Wiesemann, Heße ... und eine schweigende Mehrheit. So manövriert man sich in ein Schisma!

Wir Romtreuen können nur beten und die romtreuen Bischöfe unterstützen - und darauf hoffen, dass auch aus Rom mal ein Machtwort kommt, das auf offenen Ungehorsam reagiert und zeigt, dass auch die katholische Kirche in Deutschland die Lehre der Weltkirche und des Katechismus zu verkünden hat, statt dem Zeitgeist zu huldigen."
Stelzer
Wir Romtreuen können nur beten und die romtreuen und darauf hoffen, dass auch aus Rom mal ein Machtwort kommt, das auf offenen Ungehorsam reagiert
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und was ich von Franziskus sehe ist sie gestorben."
vir probatus
"Die Kirche muss sich also den Normen des neuen Staates anpassen... und genau das fordert der "synodale Weg":
Nirgendwo auf der Welt hat die katholische Kirche solche Freiheiten wie hier.
Hier darf sie sogar mit ihren Missbrauchstätern nach eigenem Gutdünken verfahren oder auch nicht verfahren., sie schützen, versetzen und weiter machen lassen.
Herr Hesemann nennt das "Naturrecht"
Dixit Dominus
Themenverfehlung, @vir probatus, das Naturrecht hat mit dem Umgang der Kirche mit Missbrauchstätern nichts zu tun! Das eine betrifft kirchen- und verfahrensrechtliche Fragen, das andere ist die Begründung von Normen in der Natur des Menschen.
Dietmar Heid teilt das
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Sehr aufschlussreich, wie findest du?
Tina 13
Christus steh uns bei 🙏
frajo
Sagte doch Jesus: "Ich bin gekommen, das Schwert zu bringen". Die subversiven Feinde innerhalb der Kirche kommen daher mehr und mehr aus der Deckung und zeigen sich offen. Ist das nicht ein Segen?