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20. Juni (1609) Gedenktag - Skapulier vom Berge Karmel. Dekret der Hl. Kongragation über die Echtheit der Muttergotteserscheinungen und -Offenbarungen an Simon Stock bezüglich des Skapuliers vom Berge …Mehr
20. Juni (1609) Gedenktag - Skapulier vom Berge Karmel.

Dekret der Hl. Kongragation über die Echtheit der Muttergotteserscheinungen und -Offenbarungen an Simon Stock bezüglich des Skapuliers vom Berge Karmel, 20. Juni 1609

Die Erscheinungen und Verheißungen U.L.F. vom Berge Karmel

Sie sind gerade auch für unsere Zeit von höchster Aktualität und Bedeutung!

Das heilige Karmeliter-Skapulier oder das Skapulier Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel wird so genannt, weil es ursprünglich den Karmeliten, einem der seligsten Jungfrau auf dem Berge Karmel (im Heiligen Land) geweihten Orden, gegeben ist. Es ist dieses das berühmteste und verbreitetste von allen Skapulieren. Seinen Ursprung verdankt es der allerseligsten Jungfrau Maria selber, die am 16. Juli 1251 dem heiligen Simon Stock, dem damaligen Generalprior der Karmeliten, erschienen ist. Als er General des Ordens war, hatten die Karmeliten wegen der blutigen Verfolgungen von seiten der Mohammedaner in Palästina sich in Europa niedergelassen. Aber hier entstanden neuen Verfolgungen und Drangsale. Viele einflußreiche Katholiken bestürmten den Papst Honorius III., er möge diesen Orden in Europa nicht dulden und ihn aufheben. In dieser äußersten Bedrängnis flehte der hl. Simon Stock unaufhörlich die Gottesmutter an, sie möge sich ihres Ordens annehmen und ihm ein besonderes Unterpfand ihres Schutzes schenken. Beide Bitten erhörte die gütige Mutter des Karmels. Sie erschien dem Heiligen Vater in Rom und forderte ihn auf, den Orden der Karmeliten zu beschützen; auch teilte sie dem Hl. Vater mit, daß in derselben Nacht die zwei Hauptfeinde der Karmeliten in Rom plötzlich sterben würden, was auch geschah. Am selben Tage aber - 16. Juli 1251 - erschien die Gottesmutter dem hl. Simon Stock, von vielen Engeln begleitet, und überreichte ihm das Skapulier und sprach: "Nimm hin, mein vielgeliebter Sohn, dieses Skapulier deines Ordens als ein besonderes Zeichen meiner Bruderschaft, als ein Vorrecht für dich und alle Karmeliten; wer mit diesem Kleide bekleidet stirbt, wird das ewige Feuer nicht erleiden. Siehe, es ist ein Zeichen des Heiles, eine Schutzwehr in Gefahren, ein Unterpfand des Friedens und des ewigen Bundes." Sobald dieses kostbare Versprechen der Gottesmutter bekannt wurde, wollten auch die Gläubigen in der Welt dieses unschätzbare Unterpfand eines guten Todes besitzen. Päpste und Kardinäle, Kaiser und Könige, so die deutschen Kaiser Ferdinand der II. und der III., König Eduard von England, mehrere Könige von Spanien, Frankreich, Portugal, Bischöfe und Priester und Millionen und abermals Millionen von Gläubigen haben sich mit diesem Gewande Mariä bekleidet, um sich ihres besonderen Schutzes im Leben und Sterben zu versichern und der zahlreichen Gnaden und Privilegien teilhaftig zu werden. Als Leo XI. zum Papst erwählt war und mit den päpstlichen Gewändern bekleidet werden sollte, wollte ihm einer der höchsten Geistlichen auch das hl. Skapulier abnehmen, welches er schon von seiner frühesten Jugend an beständig getragen hatte. Allein der neue Papst duldete dieses nicht, indem er die merkwürdigen Worte sprach: "Lasset mir Maria, damit Maria mich nicht verlasse." Man kann wohl sagen, daß, wie das Kreuzzeichen das unterscheidende Merkmal des Christen ist, so das hl. Skapulier ein Wahrzeichen der Kinder und Verehrer Mariä.
Die Wahrheit der Erscheinung ist in verschiedener Weise beglaubigt. Nicht nur hat Peter Swanington, der Gefährte und Beichtvater des hl. Simon Stock, diese Erscheinung auf die Angabe und das Geheiß des Heiligen hin genau beschrieben, sondern es sprechen von dieser Erscheinung als von einer wahren Tatsache mehr als hundert Schriftsteller, und zwar auch solche, die nicht Mitglieder des Karmelitenordens waren. Außerdem haben in früher Zeit die berühmtesten Universitäten, namentlich jene zu Paris und Salamanca, sich darüber zustimmend erklärt. Auch ist das Leben des hl. Simon Stock, worin die wunderbare Erscheinung beschrieben ist, durch zwei Dekrete der hl. Kongregation vom 20. Juni 1609 und 12. Juni 1628 als wahr und richtig bestätigt worden. Der große Papst Benedikt der XIV. sagt in einem Werke, er halte diese Erscheinung nicht nur für wahr, sondern er sei auch der Meinung, daß sie von allen für wahr gehalten werden sollte. Der hl. Simon errichtete nun die vom apostolischen Stuhl bestätigte Bruderschaft zu Ehren Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel. Nicht weniger als 32 Päpste bereicherten sie mit Ablässen und so fand diese Bruderschaft eine rasche Verbreitung in der ganzen Christenheit. Viele auffallende Bekehrungen großer Sünder, die das Skapulier trugen, zeugen für die Verheißungen Mariä. Nur zwei wunderbare Bekehrungen sollen hier angeführt werden:
1. Das erste Wunder, das Gott mittels des hl. Skapuliers durch den hl. Simon Stock wirkte, berichtet Peter Swanington, der Beichtvater des Heiligen:
Es war am 16. Juli, als der selige Simon Stock sich nach Winchester begab. Ich begleitete ihn auf diesem Wege. Da geschah es, daß Herr Petrus von Hynthon, Dekan der Kirche St. Helena zu Winchester, in großer Eile dahergeritten kam und schnell den Seligen dringend bat, er möge doch schnell zu ihm kommen, um seinem leiblichen Bruder beizustehen, der in Verzweiflung dahinsterbe. Dieser Bruder hieß Walter. Er war ein anmaßender, frecher und streitsüchtiger Mensch, ein Verächter der hl. Sakramente. Als er eines Tages einen Edelmann beleidigt hatte, wurde er zum Zweikampf herausgefordert und erhielt dabei eine tödliche Wunde.
Da er nun bald vor dem Richterstuhl Gottes zu erscheinen hatte, wollte ihn der Teufel in Verzweiflung stürzen, indem er ihm alle während seines ganzen Lebens begangenen Verbrechen vor Augen stellte. Demzufolge wollte der Kranke weder von Gott noch von den hl. Sakramenten etwas hören, sondern rief ohne Unterlaß "Ich bin verdammt! Du, o Teufel, sollst mich an meinen Mördern rächen!"
Als wir in dem Hause eingetreten waren, fanden wir ihn schäumend vor Wut. Er war gewissermaßen wie ein wildes Tier anzusehen und erweckte nicht mehr den Eindruck eines vernünftigen Menschen. Als der selige Vater sah, daß der verzweifelnde Sterbende schon dem Tode nahe sei, machte er das Zeichen des Kreuzes über den Kranken, legte ihm das hl. Skapulier auf, erhob seine Augen zum Himmel und bat Gott für diesen Unglücklichen um die nötige Zeit, um sein Gewissen in Ordnung zu bringen, damit diese mit dem Blute Christi erkaufte Seele nicht ein Raub der Hölle werde. Plötzlich, o Wunder, kam der Sterbende wieder zu sich, erlangte neue Kräfte, bezeichnete sich mit dem heilsamen Zeichen des hl. Kreuzes und vergoß einen Strom von Tränen. Dann rief er mit lauter Stimme: "Ach ich Armseliger! Welchgroßer Schrecken ergreift mich vor der ewigen Verdammnis! Die Zahl meiner Sünden übersteigt die Zahl der Sandkörner am Ufer des Meeres! 0 Gott, dessen Barmherzigkeit die Gerechtigkeit überragt, erbarme Dich meiner ... Und Du, o mein Vater, hilf mir, ich will beichten."
Bei diesen Worten zog ich mich in ein anderes Zimmer zurück. Während der Kranke beichtete, erzählte mir sein Bruder, der Herr Dekan Petrus, daß, als er dessen unbußfertige Hartnäckigkeit wahrnahm, er sich ganz allein in ein Zimmer begab und daselbst betete. Beim Gebete hörte er eine Stimme, die zu ihm sprach: "Petrus, stehe auf, suche meinen geliebten Diener Simon! Er ist soeben auf der Landstraße; führe ihn herbei!" Ich wende mich um und will sehen, woher die Stimme komme, kann aber niemand entdecken. Die Stimme wiederholt zum zweiten und zum dritten Male dieselben Worte. Ich folgte dieser Stimme, stieg eilig aufs Pferd und war der sicheren Überzeugung, daß ich dem ehrwürdigen Vater begegnen müsse. Gott sei Lob und Dank, ich habe ihn gefunden."
Nach der hl. Beichte gab der Sterbende große Beweise einer wahren und aufrichtigen Bußgesinnung, machte sein Testament und forderte seinem Bruder einen Eid ab, daß er alles, was und wie er es ihm angegeben, gutmachen und ausgleichen werde. Seinem Feinde verzieh er aufrichtig und edelmütig. Hierauf empfing er die hl. Sakramente. Gegen acht Uhr abends verschied er im Frieden des Herrn. Nachher erschien er seinem Bruder; um ihn von der Rettung zu überzeugen, sagte er, daß er sich wohl befinde, indem er durch den mächtigen Schutz der Himmelskönigin und durch das hl. Skapulier gleichsam wie durch einen Schild den Anfechtungen des bösen Feindes entgangen sei. Der Ruf von diesem Wunder verbreitete sich sogleich in der ganzen Stadt. Petrus, der Dekan von St. Helena, ließ zum Dank für dieses durch die allerseligste Jungfrau an seinem Bruder gewirkte Wunder den Karmeliten in Winchester ein großes Kloster bauen.
2. Und nun die zweite Bekehrung.Im Jahre 1838 kam die Todesstunde für den französischen Bischof Talleyrand. Dieser war im Jahre 1788 Bischof von Autun in Frankreich geworden. Als aber einige Jahre später die französische Revolution ausbrach, wurde er der katholischen Kirche untreu und leistete den Eid auf die gottlose französische Verfassung. Er war zwar ein schlauer und erfolgreicher Staatsmann; aber sein unmoralischer Lebenswandel war ein großes Ärgernis für die ganze katholische Welt. So lebte er weiter in seinen Sünden, bis ihn die letzte tödliche Krankheit befiel.
Und auf dem Sterbebett bekehrte sich dieser große Sünder aufrichtig. Er widerrief alles, was er gegen die katholische Kirche getan und gesprochen hatte und starb eines wahrhaft bußfertigen Todes. Alle Welt staunte, und man fragte den Abbe Dupanloup, der Talleyrand im Sterben beigestanden: "Welchem Umstand schreiben Sie die auffallende Bekehrung dieses großen Sünders zu?" Abbe Dupanloup antwortete: "Dieselbe Frage richtete ich an den sterbenden Talleyrand und statt einer Antwort zog er das Skapulier Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel hervor, von dem wir nicht wußten, daß er es beständig getragen hatte, zeigte mir das Bild der Gottesmutter, küßte es unter Tränen. Das war seine stumme, aber doch so beredte Antwort. Jedenfalls hat er auch täglich ein kleines Gebet zur Gottesmutter verrichtet, deren Schutzkleid er so beharrlich trug."
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