Iacobus
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Der tiefe Fall eines Papstes

Iota Unum: Der tiefe Fall eines Papstes – und unsere Zeit
26. Oktober 2013 11:39

(Rom) Betrachtet man die Lage der Kirche, sieht man das Schwinden ihrer Kraft in Europa, die Dauerangriffe einer zunehmend feindlich gesinnten tonangebenden Schicht in Staat und Gesellschaft, die große Verwirrung, die in den eigenen Reihen herrscht, die vielen „Kirchen“, die im deutschen Sprachraum zu existieren scheinen und nach außen in manchen Fragen das Bild einer schmerzenden Kakophonie ergeben.
Jüngst veröffentlichte
Katholisches.info den Vortrag des Rechtssoziologen Massimo Introvigne über das Verhältnis Kirche und Freimaurerei. Dabei führte er aus, daß die Freimaurerei eine Antwort auf die pluralistisch gewordene Gesellschaft nach der Kirchenspaltung des 16. Jahrhunderts und deren ideengeschichtliche Folgewirkungen war. Das Problem ergab sich für die Katholische Kirche nach dem Konzil, als sie sich der Welt „öffnen“ sollte. Wie mit dem Pluralismus umgehen? Zur harmonischen Vielstimmigkeit der Kirche trat nun eine disonante Polyphonie. Der deutsche Sprachraum ist ein Paradebeispiel dafür. Plötzlich war die Kirche nicht mehr eine Stimme in der pluralistischen Gesellschaft, sondern wiederholte im Kleinen innerhalb ihrer Reihen den Pluralismus der Gesellschaft. Eine umgekehrte Hefewirkung der Welt in der Kirche statt der Kirche in der Welt. Zwangsläufig mußte ihre Strahlkraft in die Gesellschaft hinein schwinden, während der Relativismus tief in die Kirche eingedrungen ist. Es genügt mit zehn Katholiken zu sprechen, um das entstellte Bild eines völlig verstimmten Chores zu erhalten.
Cristiana de Magistris, Mitglied der Studiengruppe des Historiker Roberto de Mattei zum Zweiten Vatikanischen Konzil, erinnert in einem lesenswerten Aufsatz daran, daß die Kirchengeschichte viele schwierige Momente durchlitten hat und auch die Schwächen und das Versagen von Katholiken, selbst hoher und höchster Kirchenvertreter, immer wieder hervortraten. Sie erinnert an die Zeit nach dem Konzil von Nizäa und den Streit der Katholiken gegen die Arianer um die Gottheit Jesu Christi. In dem Streit ging es „nur“ um ein einziges Jota, das als geflügelte Redewendung in den allgemeinen Sprachschatz einging. An einem einzigen Buchstaben soll der gesamte Glauben stehen und fallen? Wie würde unsere heutige, so leger gleichgültige Zeit auf eine solche Frage antworten? Im Streit vor fast 1650 Jahren fiel sogar der regierende Papst um und knickte unter dem Druck des Kaisers und einer großen Mehrheit der Bischöfe ein.
Cristiana de Magistris ruft die Geschichte eines einzigen Buchstabens in Erinnerung, des tiefen Falls eines Papstes und der leuchtenden Standhaftigkeit eines großen Mannes, des Heiligen Athanasius. Aber noch mehr. Aus der Kirchengeschichte geht hervor, daß es damals vor allem das wirklich gläubige Volk war, das den wahren Glauben bewahrte, während die meisten Kirchenvertreter versagten.

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Iota Unum – Der tiefe Fall von Papst Liberius und der große Triumph des Heiligen Athanasius
Cristiana de Magistris

Im Jahr 325 definierte das Konzil von Nizäa die Wesensgleichheit (homooùsion) des Vaters und des Sohnes. Das Konzil legte fest, daß der Vater und der Sohn die gleiche göttliche Natur haben. Der Begriff homooùsion war geradezu perfekt, um auszudrücken, daß der Sohn konsubstantiell mit dem Vater ist und damit die arianische Häresie zurückzuweisen. Die Arianer behaupteten nur eine Wesensähnlichkeit, da der unerschaffene Vater mit niemandem seine ousìa teilen konnte, also seine göttliche Natur. Der Begriff homooùsion war daher das einzige Wort, das die Arianer nicht aussprechen konnten, ohne auf ihre Häresie zu verzichten, weshalb dieses Wort zum sicheren Prüfstein für die katholische Orthodoxie wurde.

Am Konzil von Nizäa hätten sich viele Bischöfe eine flexiblere Formel gewünscht

Das Konzil von Nizäa wurde von Kaiser Konstantin dem Großen einberufen, der die Definition der Wesensgleichheit des Vaters und des Sohnes sehr ermutigte. Der Heilige Hilarius überliefert, daß auf dem Konzil 80 Bischöfe die Wesensgleichheit ablehnten, 318 sie aber annahmen. Von Letzteren unterschrieb ein beträchtlicher Teil das Glaubensbekenntnis allerdings nur als Akt der Unterwerfung unter den Kaiser. M.L. Cozens schreibt über diese Bischöfe: „Männer von Welt, sie liebten die dogmatische Präzision nicht und wollten eine Formel, die von Männern unterschiedlicher Ideen unterschrieben und unterschiedlich interpretiert werden konnte. Für sie war der präzise und exakte Glauben eines Athanasius gleichermaßen untragbar, wie die hartnäckige Häresie des Arius und seiner Anhänger. Respekt, Toleranz, Großzügigkeit: das war ihr Ideal von Religion. Aus diesem Grund schlugen sie statt des zu definitiven und schwer uminterpretierbaren homooùsion den vagen Begriff homoioùsion vor. Sie (…) bedienten sich einen scheinbar orthodoxen Sprache, proklamierten an die Göttlichkeit Unseres Herrn zu glauben“ und bekämpften die Position des Arius, „um es kurz zu machen: sie sagten die orthodoxesten Dinge, die man sich nur vorstellen kann, außer die Ersetzung ihres homoioùsion durch das homooùsion von Nizäa.“1
Sowohl unter den Bischöfen als auch unter den Gläubigen verbreitete sich die Meinung, daß die Unterscheidung zwischen den beiden Begriffen (dem katholischen homooùsion und dem arianischen homoioùsion) nur mehr ein überflüssiger Konflikt sei. Hinzukam, daß es als schädlich betrachtet wurde, die Kirche nur wegen eines Jota zu spalten. Doch die wahren Katholiken, an erster Stelle der Heilige Athanasius „lehnten es entschieden ab, irgendeine Erklärung zu akzeptieren, die nicht das homooùsion enthält oder mit jenen zu kommunizieren, die es leugneten“.2

Ein Jota als Unterschied zwischen Christentum und einer ganz anderen Religion

Der Heilige Athanasius hatte recht. Dieser eine einzige Buchstabe stellte den einzigen Unterschied zwischen der von Jesus Christus, dem Wort Gottes gestifteten Christenheit dar und einer Religion, die auf einer anderen Kreatur gegründet war, denn die Gottheit Christi leugnen bedeutet das ganze Christentum leugnen.
Athanasius war sein ganzes Leben lang Zeuge und entschiedener Verteidiger der vom Konzil von Nizäa erkannten Wahrheit. Wegen dieser Standhaftigkeit mußte er mehrere Verurteilungen und das Exil erdulden in einer Zeit, die vom Jahr 328, dem Jahr seiner Berufung zum Bischof und Patriarchen von Alexandria in Ägypten bis zu seinem Tod reichte.
Auf Papst Julius I. (337-352), der mutig den Glauben von Nizäa und die Sache des Heiligen Athanasiius vertrat, folgte Liberius (352) auf den Papstthron. Fast gleichzeitig (350) begann im Reich die Alleinherrschaft des arianerfreundlichen Kaisers Konstantius II.

Liberius, der Papst, der aus Schwachheit vom Glauben abfiel

Anfangs unterstützte Liberius die Sache des Athanasius und bat aus diesem Grund den Kaiser ein Konzil einzuberufen, das erste nach Arles (353-354) und das zweite, mit größerer Beteiligung nach Mailand (355). Auf beiden wurde unter kaiserlichem Druck Athanasius verurteilt. Als ihn der Papst rehabilitieren wollte, wurde er 355 nach Thrakien verbannt, wo er zwei Jahre verbrachte. Dort geschah, was als tiefer „Fall eines Papstes“ in die Geschichte einging.
Der spätantike Historiker Philostorgios überliefert in seiner Kirchengeschichte, daß Papst Liberius erst nach Rom zurückkehren konnte, nachdem er auf kaiserlichen Druck eine Kompromißformel unterschrieben hatte, die den Begriff homooùsion verwarf. Der Heilige Hieronymus schreibt in seiner Chronik, daß Liberius „im Exil von Langeweile geplagt, nach Unterzeichnung der Häresie im Trimph nach Rom zurückkehrte“. Athanasius hielt gegen Ende 357 fest: „Liberius, nachdem er ins Exil geschickt worden war, kehrte nach zwei Jahren zurück, und aus Angst vor dem Tod, mit dem er bedroht wurde, unterzeichnete er (die Verurteilung des Athanasius).3 Der Heilige Hilarius von Poitiers schrieb 360 an Konstantius: „Ich weiß nicht welcher der größte Frevel war, ob sein Exil oder seine Rückkehr“.4

Papst Liberius: „erschreckendes Beispiel menschlicher Schwäche“

Liberius war nicht nur eine “Schwachheit”, sondern vielmehr “ein tiefer Fall”. Alban Butler schrieb dazu: „Liberius begann unter dem Leid des Exils zusammenzubrechen und seine Entschlossenheit [gegen die Arianer und zugunsten von Athanasius] ist belebt durch die ständigen Aufforderungen von Demophilus, dem arianischen Bischof von Berorea, und Fortunatus, dem zaudernden Bischof von Aquileja. Doch indem er den Einflüsterungen und Schmeicheleien lauschte, denen er kein Ohr schenkte hätte dürfen, wurde er so schwach, daß er der Versuchung nachgab, ein schwerwiegender Skandal für die gesamte Kirche. Er unterzeichnete die Verurteilung des Athanasius und ein Bekenntnis oder ein Credo, das von den Arianern von Sirmium [dem heutigen Mitrowitz (Sremska Mitrovica) in Serbien] verfaßt wurde, wenn auch die Häresie nicht ausdrücklich darin erwähnt wurde. Und er schrieb an die arianischen Bischöfe des Ostens, den wahren katholischen Glauben empfangen zu haben, den viele Bischöfe in Sirmium approbiert hatten. Das Fallen eines solchen Prälaten und Bekenners ist ein erschreckendes Beispiel menschlicher Schwäche, das niemand ohne Zittern sich in Erinnerung rufen kann. Der Heilige Petrus fiel wegen seines überheblichen Vertrauens in seine eigenen Kräfte und seine eigenen Lösungen, auf daß wir lernen, daß man nur durch Demut stehenbleiben kann.“5

Kardinal Newman: Liberius verkündete keine falsche Lehre, wurde der ganzen Wahrheit aber nicht gerecht

Obwohl verschiedene Historiker versucht haben Liberius zu entlasten und freizusprechen, hatte eine Autorität wie Kardinal John Henry Newman keinen Zweifel, daß der tiefe „Fall des Liberius eine historische Tatsache ist“.6 “Alles läßt darauf schließen, daß Liberius die erste Formel von Sirmium von 351 akzeptierte [und damit ein arianisches Glaubensbekenntnis]… er sündigte schwer, indem er willentlich den Gebrauch des wichtigsten Begriffs des Glaubensbekenntnisses von Nizäa, besonders das homooùsion mied. Obwohl man nicht sagen kann, daß Liberius eine falsche Lehre verkündete, muß man zugeben, daß er aus Furcht und Schwachheit, der ganzen und vollständigen Wahrheit nicht gerecht wurde“7
Der tiefe Fall des Liberius ist im Rahmen einer generellen Fahnenflucht der Mehrheit des ganzen Episkopats jenes Zeit zu sehen, was die Standhaftigkeit und das Heldentum des Athanasius nur noch mehr unterstreicht und leuchten läßt. Im fünften Anhang seiner „Arianer des 4. Jahrhunderts“ schreibt Kardinal Newman:
A.D. 260: der Heilige Gregor von Nazianz stellte ungefähr zu jener Zeit fest: ‚Die Hirten haben sicher irrsinnige Dinge getan, da mit wenigen Ausnahmen, die entweder wegen ihrer geringen Bedeutung übersehen wurden, oder wegen ihrer Tugend widerstanden und die man unter dem Einfluß des Heiligen Geistes ließ wie ein Samen und eine Wurzel für eine neue Blüte und Wiedergeburt Israels, alle dem Kompromiß nachgaben, mit dem einzigen Unterschied, daß einige sofort nachgaben und andere später; einige waren Meister und Anführer des Frevels und andere schlossen sich ihm an, als der Kampf begonnen hatte, hörig der Angst, des Eigennutzes, der Schmeicheleien oder – was noch am meisten entschuldbar ist – der Ignoranz“.8

Basilius: „Die gläubigen Menschen haben die Orte des Gebets verlassen und versammeln sich in der Wüste“

Kappadozien. Der Heilige Basilius erklärte ungefähr im Jahr 372: „Die Treuen schweigen, aber jede gotteslästerliche Zunge ist frei zu reden. Die heiligen Dinge sind geschändet. Die wirklich katholischen Laien meiden die Orte des Gebets wie Schulen des Frevels und erheben im Gebet die Arme zu Gott in der Einsamkeit, stöhnend und weinend“ (Ep. 92). Vier Jahre später fügte er hinzu: „Das ist der Stand der Dinge: Die Menschen haben die Orte des Gebets verlassen und versammeln sich in der Wüste. Es ist ein trauriges Schauspiel. Frauen und Kinder, Alte und Kranke, leiden unter freiem Himmel im Winter: den Regen, den Schnee, den Wind und die Unwetter, und im Sommer unter der glühenden Sonne: sie ertragen das alles, weil sie nicht Teil haben wollen an der üblen arianischen Agitation“ (Ep. 242). Und kurz darauf: „Nur eine Sünde wird jetzt schwer bestraft: die aufmerksame Einhaltung der Traditionen unserer Väter. Aus diesem Grund sind die Guten ihren Orten fern und in die Wüste geführt“ (Ep. 243).

Ecclesia docens war zeitweilig suspendiert – Großteil der Bischfe versagte, den wahren Glauben zu bekennen

Im selben Anhang zweifelt Kardinal Newman nicht, daß während der arianischen Krise, die heilige Tradition mehr von den Gläubigen als von den Bischöfen bewahrt wurde, oder anders ausgedrückt, im Widerspruch zur Norm, mehr von der ecclesia docta als von der ecclesia docens. Newman schreibt:
„Die Tatsache ist nicht von geringer Bedeutung, daß – obwohl aus historischer Sicht das 4. Jahrhundert von großen Heiligen und Kirchenlehrern wie Athanasius, Hilarius, die beiden Gregore, Basilius, Chrisostomus, Ambrosius, Hieronymus und Augustinus (alle Bischöfe außer einer) so reich ist – gerade in dieser Zeit die der unfehlbaren Kirche anvertraute göttliche Tradition viel mehr von den Gläubigen als vom Episkopat verkündet und bewahrt wurde. Ich will damit sagen, daß […] in jener Zeit größter Verwirrung das göttliche Dogma der Gottheit Unseres Herrn Jesus Christus weit mehr von der Ecclesia docta als von der Ecclesia docens verkündet, geschützt und (menschlich gesprochen) bewahrt wurde. Der Großteil des Episkopats war seinem Auftrag untreu, während das Volk seiner Taufe treu blieb; manchmal sogar der Papst, manchmal die Patriarchen, Metropoliten oder Bischöfe, manchmal selbst die Konzile9 erklärten, was sie nicht tun hätten dürfen oder machten Dinge, die die offenbarte Wahrheit verdunkelten oder kompromittierten. Während im Gegensatz dazu das christliche Volk, geführt von der Vorsehung, die kirchliche Kraft war, die Athanasius, Eusebius und andere große Einzelkämpfer stützte, die nie ohne ihre Unterstützung standhalten hätten können. In gewisser Hinsicht läßt sich sagen, daß es eine ‚zeitweilige Aussetzung‘ der Funktionen der Eccesia docens gab.10 Der Großteil der Bischöfe hatte darin versagt, den wahren Glauben zu bekennen.“
Der tiefe Fall des Liberius, der Widerstand des Athanasius, die Stärke des treuen Volkes zur Zeit des Arianismus sind eine Lehre für jede Zeit. Newman schrieb im Juli 1859 im Rambler:
„In der Zeit der arianischen Häresie sehe ich ein plastisches Beispiel eines Zustandes der Kirche, in dem man, um die Tradition der Apostel zu kennen, auf das gläubige Volk zurückgreifen mußte, […]. Dessen Stimme ist daher die Stimme der Tradition“.

Die Anklage des Heiligen Athanasius

Diese Stimme hatte in Athanasius einen mächtigen Anführer, der keine Kompromisse duldete. Er zögerte nicht, den lauen Christen zu sagen: „Ihr wollt Kinder des Lichts sein, aber ihr möchtet die Kindschaft der Welt nicht gern aufgeben. Ihr solltet an die Buße glauben, ihr aber glaubt an das Glück der neuen Zeit. Ihr solltet von Gnade sprechen, aber ihr sprecht lieber vom menschlichen Fortschritt. Ihr solltet Gott verkünden, aber ihr predigt lieber den Mensch und die Menschheit. Ihr heißt euch nach Christus, aber ihr solltet euch lieber nach Pilatus nennen… Ihr seid der große Verderb, denn ihr sitzt in der Mitte. In der Mitte wollt ihr sitzen zwischen Licht und Welt. Ihr seid Meister im Kompromisses und geht mit der Welt mit. Ich sage euch: geht lieber in die Welt fort und verlaßt den Meister, dessen Reich nicht von dieser Welt ist.“11
Die Geschichte der arianischen Krise ist von außerordentlicher Aktualität. „Was damals vor über 1600 geschah, wiederholt sich heute, nur mit dem zweifachen oder dreifachen Unterschied: Alexandrien ist heute die ganze Weltkirche, die in ihrem Bestand erschüttert ist, und was damals an physischer Gewalt und Grausamkeit erfolgte, verlagert sich auf eine andere Ebene. Verbannung wird durch Totschweigen und die Tötung durch Rufmord ersetzt.“12 Mit diesen Worten verglich Bischof Rudolf Graber von Regensburg bereits in den 70er Jahren die komplexe und zersetzende Krise des 4. Jahrhunderts mit dem schleichenden Glaubensabfall unserer Zeit.
Der Heilige Hieronymus geißelte zur Zeit des Athanasius die arianische Krise mit den berühmten Worten: „Ingemuit totus orbis et arianum se esse miratus est“ , es stöhnte der ganze Erdkreis und wunderte sich, daß er arianisch geworden war.13

Die Lage heute? Nur wenige stöhnen und wundern sich – Wo ist ein neuer Athanasius?

Das bemerkenswerte an unserer Zeit, in der wir eine regelrechte Auflösung des Christentums erleben, die weit schlimmer ist als der Arianismus, ist die Tatsache, daß – von wenigen Ausnahmen abgesehen – niemand stöhnt und sich auch niemand zu wundern scheint. Ganz im Gegenteil. Trotz der allgemeinen Auflösung, die kein mit etwas Hausverstand gesegneter Gläubiger leugnen kann, fährt man fort alte und neue Loblieder zu Ehren einer Kirche anzustimmen, die es endlich aus den Katakomben herausgeschafft habe. Dabei vergessen sie ganz, daß die arianische Krise genau einsetzte, als die Verfolgungen endeten.
Die arianische Geschichte zeigt sich uns heute in viel dramatischeren Zügen. Konrad Kirch schrieb dazu: „Einen solchen Mann sandte der Welt die Vorsehung in jenen Tagen, da eine gewaltige Windsbraut stärker und stärker heulte und dann an den Säulen der Kirche rüttelte, daß sie wankten und sanken, da die heiligen Mauern zu stürzen drohten, da es den Anschein nahm, als ob die Mächte der Tiefe und die Kräfte in den Höhen die Kirche vom Erdboden vertilgen würden. Aber einer stand da wie ein Fels, ein Wogenbrecher, Athanasius; einer sprang überall in die Bresche, Athanasius; einer schwang Gottes Schwert über Morgenland und Abendland, Athanasius.“14
Die wirkliche Tragödie unserer Zeit ist es vielleicht, keinen neuen Athanasius zu haben.

Text: conciliovaticanosecondo.it
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
elisabethvonthüringen
Ha jooo...Iacobus...schon ein denkwürdiger Papst... 😁
adonai3
Erzbischof Lefebvre ist der Athanasius des XX. Jahrhunderts. Da bestehen keine Zweifel.
Bischof Fellay und Bischof Williamson werden noch "ausmachen", wer von den beiden der Athanasius des XXI. Jahrhunderts sein wird.
Vielleicht kommt aber noch die Stunde von Bischof Galaretta oder Bischof de Mallerais?
Ansonsten sind keine weiteren Kandidaten am Horizont zu sehen....Mehr
Erzbischof Lefebvre ist der Athanasius des XX. Jahrhunderts. Da bestehen keine Zweifel.

Bischof Fellay und Bischof Williamson werden noch "ausmachen", wer von den beiden der Athanasius des XXI. Jahrhunderts sein wird.

Vielleicht kommt aber noch die Stunde von Bischof Galaretta oder Bischof de Mallerais?

Ansonsten sind keine weiteren Kandidaten am Horizont zu sehen....