Was können wir Lernen von Pater Martin Lenz, der zwar ein in die Irre geführter Vertreter der Sedisvakanz-Theorie ist, dennoch aber katholisch zu denken weiß!
gottesdienstordnung-ditzingen-2020-07.pdf (thomasvonaquin.org)
Die Auszüge aus dem Text, die ich rot markiert habe, geben das katholische Glaubensgut wieder, welches in sich stimmig ist! Ausdrücklich stimme ich nicht mit der Sedisvakanz-Theorie Pater Martin Lenz überein, der die wahre EINE Heilige Katholische und Apostolische Kirche ab dem 2. Vatikanischen Konzil und alle sog. Konzilspäpste bis einschließlich Papst Benedikt XVI. ablehnt und sich somit de facto im Schisma befindet! Wie das möglich ist, bei so viel fundiertem Wissen und Bewusstsein für die Todsünde im Falle einer Abkehr vom Papst, bleibt für mich verdunkelt und ungeklärt! Solche Priesterseelen haben wohl vergessen, zu welcher Hoffnung und zu welcher Freude wir berufen sind! Die Heiligen Sakramente, wenn sie denn auch gültig innerhalb der wahren EINEN Kirche unter dem EINEN Heiligen Vater gespendet werden, bewirken eine erkennbare/spürbare fortlaufende Verwandlung und Heiligung der Seele durch die Heiligmachende Gnade!
Pater Martin Lenz vom Juli 2020:
"Wider die Ignoranz unserer Gegner
Es ist sehr bedauerlich, immer wieder feststellen zu müssen, daß unsere Gegner aus dem Lager der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) unserer Argumentation offenbar keinerlei Beachtung schenken, sondern in ihren Entgegnungen beständig solche Argumente widerlegen, die wir gar nicht anführen, um die derzeitige Vakanz des Apostolischen Stuhles zu beweisen. So geschieht es tatsächlich immer wieder, daß FSSPX-Priester so tun, als würden wir die Sedisvakanz lediglich unter Berufung auf den Kanon 188 des Kirchenrechtsbuches von 1917 annehmen. Dieser Kanon besagt unter §4, daß jeder einen „stillschweigenden Verzicht“ auf sein kirchliches Amt leistet, der durch Apostasie oder formelle Häresie öffentlich vom katholischen Glauben abfällt. Die Gegner weisen dann in ihrer „Widerlegung“ darauf hin, daß es unmöglich ist, die Konzilspäpste als formelle Häretiker im kirchenrechtlichen Sinne einzustufen, weshalb sie weiterhin von jedermann für Päpste zu halten seien. Die „Widerlegung“ dieses kirchenrechtlichen Arguments geht jedoch vollständig an unserer Argumentation vorbei!
Ohne Belang für unser Argument sind ...
Unser Argument zum Beweis der derzeitigen Vakanz des päpstlichen Stuhles zielt nicht (!) zuallererst auf die persönliche Sünde oder das Verbrechen der Häresie bei Bergoglio und seiner Vorgänger. Wir sehen es genauso wie unsere Gegner, daß sich das kanonische Recht nicht mit dem Problem der persönlichen Sünde oder des Verbrechens der Häresie bei einem regierenden Papst befaßt. Der Papst ist ohnehin nicht dem kanonischen Recht unterworfen, weil er selbst der Gesetzgeber ist. Es handelt sich dabei um einen allgemeinen Grundsatz, daß der Gesetzgeber nie seinen eigenen Gesetzen unterworfen ist. Das bedeutet natürlich nicht, daß der Papst deshalb an keinerlei Gesetz gebunden ist. Er ist sehr wohl an das göttliche Gesetz und an das Naturgesetz gebunden! Ein Gedanke, den wir hier jedoch nicht weiter vertiefen wollen. Es sei lediglich beigepflichtet, daß der CIC als alleinige Argumentationsgrundlage gegen einen häretischen „Papst“ ausscheidet.
Die Bulle „Cum ex Apostolatus officio“, welche von Papst Paul IV. 1559 veröffentlicht wurde, befaßt sich mit der Thematik eines Papstes, der in Häresie fällt bzw. schon vor seiner Wahl eine Irrlehre vertreten hat. Aber selbst diesbezüglich gibt es eine Kontroverse, ob diese Bulle überhaupt noch gilt bzw. welche ihre wahre Bedeutung ist. Doch auch diese Debatte berührt unsere Argumentation überhaupt nicht.
Schließlich gibt es eine ganze Reihe Päpste und Theologen, welche die Überzeugung vertraten, daß ein häretischer „Papst“ gewiß sein Amt verlieren würde. Einige meinen, dies sei erst der Fall, wenn der „papa haereticus“ zum Ketzer erklärt würde. Die meisten aber gehen unter Berufung auf das göttliche Gesetz, dem auch der Papst unterworfen ist, davon aus, daß ein häretischer „Papst“ sein Amt „ipso facto“, also sofort, verliert. Sobald der „Papst“ öffentlich (!) eine Häresie vertritt, geht er automatisch seines Amtes verlustig. Zum Eintreten der Sedisvakanz sei also keinerlei Erklärung irgendeines Gremiums erforderlich. Gerade die letztere Auffassung vom automatischen Amtsverlust wird von mehreren Päpsten, Kirchenlehrern und den meisten Theologen als sicher vertreten, so daß diese Argumentation in einer ernsthaften Diskussion nicht einfach so als „bloße theologische Meinung“ vom Tisch gewischt werden kann. Aber auch diese Autoritäten nimmt unser Hauptargument nicht für sich in Anspruch. Wir sagen es noch einmal ausdrücklich: Es ist nicht die persönliche Häresie von Jorge Mario Bergoglio, die uns dazu zwingt, die derzeitige Vakanz des päpstlichen Stuhles mit GEWISSHEIT anzunehmen!
Die Indefektibilität der Kirche
Unser Argument bezüglich der Vakanz des Römischen Stuhles konzentriert sich auf die Indefektibilität der Kirche. Es ist ein dogmatisches und kein kirchenrechtliches Argument. Das Dogma von der Indefektibilität der Kirche – d.h., daß die Kirche (!) in-defektibel ist, also keinen wesentlichen Defekt haben kann – basiert auf den Worten unseres Herrn Jesus Christus selbst: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.“ (Mt. 28,20). Es ist klar, daß die katholische Kirche bis zum Ende der Zeiten als göttliche Institution bestehen wird und bis zum Ende der Zeiten in ihrem Wesen unveränderlich dieselbe Kirche bleiben muß. Auf das Dogma der Indefektibilität stützt sich übrigens jede traditionalistische Argumentation gegen die Neuerungen des 2. Vatikanums. Der Glaube kann sich nicht ändern. Er bleibt wesentlich immer derselbe. Was früher als wahr gegolten hat, kann heute nicht falsch sein. Was gestern falsch war, kann heute nicht als wahr präsentiert werden. Das gilt nicht nur für den Glauben, sondern für die Kirche insgesamt. Sie bleibt in ihrem Wesen stets dieselbe. Warum? Weil sie von Gott eingesetzt ist, der selbst ganz und gar unveränderlich ist. Das bedeutet, daß es in der Kirche eine vollkommene und vollkommen widerspruchsfreie Kontinuität des Dogmas und der moralischen Lehre geben muß. Genauso muß es eine vollkommene Kontinuität der Anbetung und eine vollkommene Kontinuität all ihrer wesentlichen Rechtssatzungen geben. Wenn es auch nur auf einem dieser Gebiete zu einem Bruch der Kontinuität, d.h. zu einem Defekt kommen würde, wäre es nicht mehr dieselbe Religion. Sie würde abweichen von dem, was Christus gestiftet und beabsichtigt hat.
Unser Herr sagte zu den Aposteln: „Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.“ (Lk. 10,16). Diese Worte bedeuten, daß die Lehre der kirchlichen Hierarchie identisch ist mit der Lehre Christi und daß wir verpflichtet sind, die Lehre der amtlichen Hierarchie als Lehre Christi anzunehmen. – Was ist aber, wenn diese Hierarchie nicht unfehlbar lehrt? Die Antwort ist, daß die kirchliche Hierarchie insgesamt (!), auch wenn sie sich nicht ausdrücklich auf ihre unfehlbare Autorität beruft, dennoch den Beistand Christi (Mt. 28,20) als unsichtbares Oberhaupt der Kirche genießt und von Ihm davor bewahrt wird, Irrtümer zu lehren. Die römisch-katholische Hierarchie insgesamt (!) kann also nichts einmütig lehren oder praktizieren, was dem katholischen Glauben oder der katholischen Moral widerspricht; nichts was Sünde wäre, oder was die Sünde gutheißt. Ebenso kann die katholische Hierarchie keine liturgischen Vorschriften und kirchenrechtlichen Gesetzte auferlegen, die bei Beobachtung für das Heil der Seelen schädlich wären. Kurz: Der andauernde Beistand Christi ist ein wesentliches Merkmal der katholischen Kirche. Gerade dadurch unterscheidet sich die katholische Kirche von allen falschen Religionen und christlichen Denominationen. Ein Defekt hierin ist ausgeschlossen. Der Traditionalist, der das bestreiten oder relativieren will, beraubt sich seiner eigenen Argumentationsbasis gegen die Neuerungen der Modernisten. – Der Grund, warum wir uns dem Lehramt der Kirche unterwerfen, ist der, daß ihm Christus beisteht. Gleiches gilt für die gesetzgebende Gewalt der Kirche. Das bedeutet, daß jeder Katholik stets mit gutem Gewissen dem zustimmen kann, was die kirchliche Hierarchie lehrt, und allen disziplinären und liturgischen Vorschriften gehorchen kann, die sie auferlegt oder auch nur für zulässig erklärt. Diesen Lehren und Vorschriften zu folgen führt gewiß zum Heil. – Basierend auf diesem Dogma hat das Konzil von Trient diejenigen mit dem Anathema belegt, die behaupten, daß die anerkannten Riten der katholischen Kirche verachtet werden dürften (DH 1613). Es kann an den von der Kirche anerkannten Riten keinen Defekt geben!
Der Defekt des 2. Vatikanums und seiner „Reformen“
Das zentrale Problem Bergoglios und [seiner Gefolgschaft] der Konzilspäpste insgesamt besteht nicht darin, daß sie sich der persönlichen Sünde oder dem Verbrechen der Häresie schuldig gemacht haben, sondern daß sie den Katholiken eine neue und damit eine wesentlich andere Religion aufzwingen. Der erste Grund, warum es heute eine „Bewegung der Tradition“ gibt, besteht doch nicht darin, daß alle Traditionalisten erkannt hätten, daß die Konzilspäpste Häretiker sind, denen man Widerstand leisten muß. Nein, die meisten schließen sich zu „traditionalistischen Personalpfarreien“ zusammen, weil sie in ihren Heimatpfarreien den katholischen Glauben und die liturgische Praxis der katholischen Kirche nicht mehr vorfinden.
Das 2. Vatikanum war eine Revolution, die von modernistischen Irrlehrern wie Rahner, Ratzinger, Küng, Congar, Döpfner, Frings und vielen anderen erfolgreich durchgeführt wurde, um den modernistischen Traum von der Transformation der katholischen Religion zu verwirklichen. Ziel und Zweck der Übung war es – zusammen mit allen Feinden der Kirche seit dem 18. Jahrhundert – die katholische Kirche gerade eben nicht zu vernichten, sondern sie von innen heraus umzuwandeln. Sie beabsichtigten, aus der von Gott gestifteten Religion einen dogmenlosen Humanismus zu machen. Aus diesem Grund waren der Ökumenismus, die Religionsfreiheit und die neue Ekklesiologie die drei Hauptziele, die es auf dem Konzil zu erreichen galt. Die überlieferte Lehre von der Kirche besagt, daß die katholische Kirche und sie allein, die einzige wahre Kirche Christi ist und außerhalb von ihr keiner das ewige Heil finden kann. Das wurde immer so verstanden, daß alle anderen Bekenntnisse und Religionen, die keine religiöse Einheit mit der römisch-katholischen Kirche haben, falsche Religionen sind. Das 2. Vatikanum änderte dieses Dogma durch die drei erwähnten Irrtümer: 1. Ökumenismus, 2. Religionsfreiheit und 3. die neue Lehre von der Kirche. Damit forderte das Konzil die Katholiken dazu auf, endlich die Vorstellung aufzugeben, daß die römisch-katholische Kirche weltweit die einzige Quelle des Heils ist, die einzig wahre Kirche Christi. Andere Religionen seien „nicht ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heiles. Denn der Geist Christi hat sich gewürdigt, sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen.“ (Konzilsdekret „Unitatis redintegratio“, Nr. 3). Diese Änderung geschah, um eines Tages alle Religionen zu einer dogmenlosen Welteinheitsreligion zusammenzuführen, die sich nicht mehr mit übernatürlichen Glaubenslehren, sondern lediglich mit der rein praktischen Verbesserung der diesseitigen natürlichen Verhältnisse befassen würde. Die Lehren Bergoglios fügen sich in dieses Muster perfekt ein. Er ist ein Kommunist, für den der Glaube an eine übernatürliche Wirklichkeit keinerlei Bedeutung hat. Als Folge der konziliaren Änderungen wurden auch die katholische Liturgie, die katholische Glaubensverkündigung und die katholische Disziplin geändert. Insbesondere im Bezug auf die Ökumene. Die Details müssen hier nicht weiter ausgeführt werden. Sie sind jedem traditionell eingestellten Leser bestens bekannt. Zusammenfassend muß jedoch festgestellt werden, daß das 2. Vatikanum und seine Reformen durch ihren Traditionsbruch eine neue und damit falsche Religion geschaffen haben. Diese neue Religion besteht aus Lehren und Praktiken, die bereits vor dem sog. Konzil von der römisch-katholischen Kirche verworfen und verdammt worden waren.
Die Konzilskirche ist eine neue Religion
Den Beweis hierfür liefern alle Traditionalisten (einschließlich der FSSPX) indem sie, mehr oder weniger systematisch und konsequent, sowohl die Lehren, also auch die liturgischen und kirchenrechtlichen Vorschriften des 2. Vatikanums und der nachfolgenden Reformen zurückweisen. Darüber hinaus haben sie der Hierarchie der Konzilskirche hartnäckigen Widerstand geleistet unter der Berufung, dem katholischen Glauben (!) treu bleiben zu wollen. Sie haben ein weltweites Apostolat ins Leben gerufen „um den Katholiken in ihrer Not zu Hilfe zu eilen“, „damit die Kirche fortbestehe“ und dabei so gehandelt, als ob die kirchliche Hierarchie gar nicht existieren würde. Jeder Katholik weiß, daß eine solche Vorgehensweise in den Augen Gottes einzig und allein dann gerechtfertigt werden kann, wenn die Annahme des 2. Vatikanums und seiner Reformen eine Todsünde gegen den Glauben darstellt oder zur Folge hat. Einzig diese Überzeugung wird bei unserem Tod vor dem Richterstuhl Gottes eine hinlängliche Rechtfertigung dafür sein, daß wir die Lehren, die Liturgie und die disziplinären Vorschriften der Konzilspäpste und ihres konziliaren Episkopats abgelehnt haben. Denn dem Papst der katholischen Kirche sagte Gott: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben. Was auch immer du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein. Und was auch immer du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ (Mt. 16,18 f.). Zu Petrus und den anderen Aposteln sprach er: „Wer euch hört, hört mich; und wer euch verachtet, verachtet mich. Wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.“ (Lk. 10,16). „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.“ (Mt. 28,20). Die einzige Rechtfertigung unseres Widerstandes gegen die konziliare Hierarchie, ist die Gewißheit, daß diese Hierarchie nicht die katholische Hierarchie ist und ihr jeweiliges Oberhaupt nie Papst war. Nur deshalb konnten sie Lehren, Kultvorschriften und Disziplinargesetze auferlegen, die im Gegensatz zum katholischen Glauben stehen. Wenn es sich nicht sicher so verhielte, dann würden alle Traditionalisten wegen schwerwiegendem Ungehorsam gegenüber der von Gott eingesetzten kirchlichen Autorität (Schisma) gewiß zur Hölle fahren. Warum? Weil sie diejenigen verachtet haben, die Gott gesandt hat.
Die gesamte Hierarchie kann nicht zum Glaubensabfall verführen
Entgegen allen fabelhaften Anklagen gegen Päpste (Liberius, Honorius, Johannes XXII. etc.), die angeblich doktrinelle Irrtümer gelehrt hätten, wie dies immer wieder WB Schneider, Prof. Roberto de Mattei und Dr. Heinz-Lothar Barth behaupten; – Anschuldigungen, die übrigens bereits von den Jesuiten des 16. Jahrhunderts und den Theologen des 19. Jahrhunderts widerlegt wurden – stellen die heutigen Irrlehren der gesamten Hierarchie der Konzilskirche eine ganz andere Dimension dar. Es geht hier nicht um eine Person, sondern um einen ganzen Weltepiskopat, der einmütig Irrtümer vertritt und, wie am Beispiel der FSSPX ersichtlich, autoritativ zur Annahme auferlegt. Aufgrund der von Christus an die Kirche gegebenen Verheißungen ist es nicht möglich, daß die wahre katholische Hierarchie insgesamt, so wie sie angeblich auf dem 2. Vatikanum versammelt war, den Gläubigen zum Anlaß werden könnte, vom katholischen Glauben abzufallen. Die gesamte Hierarchie der Kirche kann nicht einmütig Glaubensirrtümer lehren! Dieser Schluß ergibt sich aus dem Dogma von der Indefektibilität der Kirche und aus den Worten Jesus Christi selbst.
Es gibt also nur zwei logische Möglichkeiten: 1. Entweder die Novus-Ordo-Hierarchie ist die wahre katholische Hierarchie. Daraus ergäbe sich dann notwendigerweise die Konsequenz, daß alle Lehren und Reformen des 2. Vatikanums mit dem katholischen Glauben übereinstimmen und von allen ausnahmslos akzeptiert und befolgt werden müßten. Oder aber 2. das Vatikanum II und seine „Reformen“ stellen tatsächlich eine Abweichung vom katholischen Glauben dar. Infolgedessen stünde dann aber fest, daß diejenigen, welche vorgeben, die Hierarchie der katholischen Kirche zu sein, unmöglich die katholische Hierarchie sein können, weil ihnen offenkundig der Beistand Gottes fehlt, den der wahrhaftige und treue Gott der katholischen Hierarchie „bis ans Ende der Welt“ (Mt. 28,20) zugesichert hat. Es gibt keine Grauzone zwischen diesen beiden Möglichkeiten. Denn die Verheißungen Christi sind klar und eindeutig. Sie verbieten uns die Annahme, daß die echte Hierarchie der gesamten katholischen Kirche Lehren, Kult- und Disziplinarvorschriften auferlegen und allgemein praktizieren könnte, die eine Abweichung vom katholischen Glauben darstellen. Wollte man einräumen, daß die kirchliche Hierarchie zu derartigen Defekten fähig sein könnte, dann würde man damit gleichzeitig das Dogma von der Indefektibilität der Kirche leugnen. Folglich muß der Traditionalist, der durch das „Glaubenszeugnis seiner Füße“, d.h. durch seinen Kirchgang, erklärt, daß das 2. Vatikanum und seine Reformen vom katholischen Glauben abweichen, logischerweise auch behaupten, daß die Novus-Ordo-Hierarchie nicht die wahre katholische Hierarchie ist. Kurz, daß der Konzilspapst unmöglich der Papst der römisch-katholischen Kirche und der Konzilsbischof unmöglich der rechtmäßige Diözesanbischof sein kann. Wenn er dies nicht behauptet, dann erklärt er damit einschlußweise, daß die katholische Kirche eben doch einen Defekt aufweisen kann, daß die Kirche sich in dieser Frage über Jahrtausende geirrt hat und die Verheißungen Jesu Christi falsch sind. Es sollte jedem klar sein, daß in derlei abwegigen Folgerungen ein Abfall vom katholischen Glauben besteht. Es kann also unmöglich Ansichtssache sein, ob Bergoglio und seine Vorgänger wahre Päpste sind oder nicht. Es ist eine Schlußfolgerung, die auf dem katholischen Dogma basiert und von der es abhängt ob wir selber katholisch bleiben oder nicht.
Wenn keine Autorität, dann auch kein Amt.
Das kirchliche Amt besteht gerade in der tatsächlich vorhandenen Amtsgewalt (Jurisdiktion). Das Amt ist identisch mit der Amtsvollmacht. Folglich ist jeder Traditionalist durch diese Zusammenhänge, die sich notwendigerweise aus der katholischen Doktrin von der Indefektibilität der Kirche ergeben, dazu verpflichtet, die konziliare Hierarchie der Novus-Ordo-Kirche als nichtbevollmächtigt abzulehnen. Diese Hierarchie ist nicht mit der Autorität Gottes ausgestattet, um die katholische Kirche zu lehren, zu regieren und zu heiligen. Weil ihre Vertreter aber offensichtlich keine Amtsvollmachten besitzen, so besitzen sie in Wirklichkeit auch die jeweiligen Ämter nicht, die sie vorgeben innezuhaben. Damit steht mit Gewißheit fest, daß Bergoglio nicht der Papst der katholischen Kirche und der Konzilsbischof [von diesem Antipapst ernannte Bischof] kein katholischer Diözesanbischof sein kann. Diese Ämter sind bis zur Wahl eines neuen Papstes vakant.
Die Konzilshierarchie im Meßkanon – und die absurden Folgen davon
Für die Glaubens- und Gebetspraxis ergibt sich damit, daß die Namen der Vertreter dieser falschen Hierarchie nichts in einer katholischen Messe verloren haben. Durch die Nennung einer nicht-katholischen Hierarchie im Meßkanon wird die hl. Messe objektiv außerhalb der katholischen Kirche gefeiert. Der Name des Papstes und des Ortsbischofs im Kanon der Messe ist eine öffentliche Treueerklärung des zelebrierenden Priesters, daß diese Männer die Hierarchie der katholischen Kirche bilden und er ihrer Autorität unterworfen ist. Nämlich dem Papst als Stellvertreter Christi und sichtbarem Oberhaupt der katholischen Kirche; und dem Ortsbischof als Nachfolger der Apostel in der jeweiligen Diözese, der vom Papst dazu ernannt und damit in der Vollmacht Jesu Christi selbst dazu eingesetzt ist, sein Bistum zu lehren, zu regieren und zu heiligen. Daß die Einfügung des Namens des Konzilspapstes [des Antipapstes] und seines örtlichen Stellvertreters in einer traditionalistischen Messe einer Treueerklärung gegenüber einer falschen Hierarchie gleichkommt, haben wir an anderer Stelle schon genauer zu erklären versucht.
Implizit häretisch
Wer also das 2. Vatikanum und seine Reformen ablehnt, der bringt im Meßkanon mit der Nennung Bergoglios als Papst und des Novus-Ordo-Bischofs als Diözesanbischofs implizit die Häresie zum Ausdruck, daß die katholische Kirche sehr wohl dazu fähig sei, uns mit falschen Lehren, Kult- und Disziplinargesetzen in die Hölle zu führen! Wenn nämlich eine traditionelle Messe in Vereinigung mit „unserem Papst Franziskus und N.N. unserem Bischof“ angeboten wird, aber diese hl. Messe nicht auch von Franziskus und dem jeweiligen Ortsbischof autorisiert ist, werden der Zelebrant und durch ihn auch die daran teilnehmenden Gläubigen logischerweise zu dem häretischen Bekenntnis gezwungen, daß die universalen Lehren und Praktiken der katholischen Kirche falsch, böse und schädlich sein können und es heute tatsächlich sind. Warum sonst sollte der Priester eine nicht vom Diözesanbischof zugelassene Messe anbieten, es sei denn, die Lehren und liturgischen Praktiken, die von der Hierarchie der Konzilskirche ganz allgemein vorgeschrieben und überall in den örtlichen Pfarreien zu finden sind, wären falsch, böse und schädlich? Warum, um alles in der Welt, sollten die Gläubigen an einer nicht autorisierten Messe teilnehmen, es sei denn, ihre Pfarrmesse wäre falsch, böse und schädlich?
Somit bekennen die Zelebranten der „una-cum“-Messen innerhalb der Lefebvre-Bewegung Tag für Tag in aller Öffentlichkeit, es könne geschehen, daß die katholische Kirche Lehren und liturgische Gesetze auferlegt, die falsch, böse und schädlich sind. Das ist ein objektiv häretisches öffentliches Bekenntnis.
So oder so schismatisch
Dazu kommt jedoch noch ein zweites. Die Treueerklärung gegenüber der konziliaren Hierarchie durch das „una-cum“ im Meßkanon wird noch absurder, wenn sich der zelebrierende Priester tagtäglich der Jurisdiktion eben dieser Hierarchie, deren Rechtmäßigkeit er öffentlich bekennt, verweigert und stattdessen ein eigenes nicht autorisiertes und damit schismatisches Parallelapostolat betreibt. Wenn nämlich Bergoglio tatsächlich der Papst wäre, dann wäre der Widerstand gegen ihn schismatisch und damit wären auch alle nicht von ihm oder durch den Ortsbischof autorisierten Meßfeiern sowohl für den Zelebranten als auch für die teilnehmenden Gläubigen objektiv Todsünde. Wenn hingegen Bergoglio nicht der Papst ist, so feiert der „una-cum“-Priester, und durch ihn die teilnehmenden Gläubigen, die hl. Messe [nicht mehr heilige Messe!] in Vereinigung mit denjenigen, die in Wirklichkeit außerhalb der katholischen Kirche stehen, was wiederum einen schismatischen Akt darstellt. Das geht aus den Äußerungen u.a. der Päpste Pius IX. und Pius XI. eindeutig hervor. Man kann es drehen und wenden wie man will. Die Haltung der FSSPX leugnet zum einen das Dogma von der Indefektibilität der Kirche und ist darüber hinaus in jedem Fall schismatisch.
Zusammenfassung und Schlußfolgerung
1. Unser Herr Jesus Christus hat die Hierarchie der katholischen Kirche zu seiner persönlichen Stellvertretung bestimmt, um die Schafe Seiner Herde in den Himmel zu führen. Er unterstützt diese Hierarchie so, daß sie den Schafen keine Lehre, Liturgie oder Disziplin geben können, deren Annahme und Befolgung sündig oder schlecht wäre.
2. Wenn daher eine Hierarchie den Schafen Lehren, liturgische und disziplinäre Gesetze vorgibt, die schlecht, böse und sündhaft sind, dann ist es absolut gewiß, daß diese Hierarchie ungeachtet aller Wahlen und Ernennungen, unmöglich die Vollmacht Christi hat, die katholische Kirche zu lehren, zu heiligen und zu regieren. Das ist bei der konziliaren Hierarchie der Fall. Ihre Lehren und Gesetze sind schlecht, böse und sündhaft. Das ist der Grund, weshalb wir nicht in unsere örtlichen Pfarreien gehen und die neuen Lehren und Gesetze des Novus-Ordo zurückweisen.
3. Es handelt sich daher bei den Päpsten und Bischöfen des Novus-Ordo unzweifelhaft um falsche Päpste und falsche Diözesanbischöfe. Und es ist die Pflicht jedes Katholiken, diese Tatsache anzuprangern und diese Scheinhierarchie öffentlich abzulehnen.
4. Die Novus-Ordo-Hierarchie als legitime Päpste und Bischöfe [Die bergoglianische Hierarchie und seine Bischöfe als legitime Amtsinhaber] der katholischen Kirche anzuerkennen, gleichzeitig jedoch ihre Lehren und Praktiken, die sie als allgemeine Gesetze verkündet und auferlegt haben, abzulehnen, ist gleichbedeutend mit der Leugnung des Dogmas von der Indefektibilität der Kirche. Es heißt zu leugnen, daß die katholische Kirche als unfehlbares Mittel zum ewigen Heil in ihrem Wesen absolut unveränderlich und vor jeder Verfälschung ihres Wesens „alle Tage bis ans Ende der Welt“ (Mt. 28,20) gesichert ist. Es heißt einzuräumen, daß die katholische Kirche auch ein Mittel zur ewigen Verdammnis sein kann. Das wäre offensichtlich eine Lästerung gegen die Verheißungen Jesu Christi.
5. Bergoglio und den Novus-Ordo-Bischof [ihm treuen Bischof] im Meßkanon einzufügen, bedeutet die Flagge der Modernisten zu hissen. Dieser Akt bedeutet, daß man sich denjenigen gegenüber zur Treue verpflichtet, welche der hl. Papst Pius X. zu den schlimmsten Feinden der Kirche erklärt hat."
Die Auszüge aus dem Text, die ich rot markiert habe, geben das katholische Glaubensgut wieder, welches in sich stimmig ist! Ausdrücklich stimme ich nicht mit der Sedisvakanz-Theorie Pater Martin Lenz überein, der die wahre EINE Heilige Katholische und Apostolische Kirche ab dem 2. Vatikanischen Konzil und alle sog. Konzilspäpste bis einschließlich Papst Benedikt XVI. ablehnt und sich somit de facto im Schisma befindet! Wie das möglich ist, bei so viel fundiertem Wissen und Bewusstsein für die Todsünde im Falle einer Abkehr vom Papst, bleibt für mich verdunkelt und ungeklärt! Solche Priesterseelen haben wohl vergessen, zu welcher Hoffnung und zu welcher Freude wir berufen sind! Die Heiligen Sakramente, wenn sie denn auch gültig innerhalb der wahren EINEN Kirche unter dem EINEN Heiligen Vater gespendet werden, bewirken eine erkennbare/spürbare fortlaufende Verwandlung und Heiligung der Seele durch die Heiligmachende Gnade!
Pater Martin Lenz vom Juli 2020:
"Wider die Ignoranz unserer Gegner
Es ist sehr bedauerlich, immer wieder feststellen zu müssen, daß unsere Gegner aus dem Lager der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) unserer Argumentation offenbar keinerlei Beachtung schenken, sondern in ihren Entgegnungen beständig solche Argumente widerlegen, die wir gar nicht anführen, um die derzeitige Vakanz des Apostolischen Stuhles zu beweisen. So geschieht es tatsächlich immer wieder, daß FSSPX-Priester so tun, als würden wir die Sedisvakanz lediglich unter Berufung auf den Kanon 188 des Kirchenrechtsbuches von 1917 annehmen. Dieser Kanon besagt unter §4, daß jeder einen „stillschweigenden Verzicht“ auf sein kirchliches Amt leistet, der durch Apostasie oder formelle Häresie öffentlich vom katholischen Glauben abfällt. Die Gegner weisen dann in ihrer „Widerlegung“ darauf hin, daß es unmöglich ist, die Konzilspäpste als formelle Häretiker im kirchenrechtlichen Sinne einzustufen, weshalb sie weiterhin von jedermann für Päpste zu halten seien. Die „Widerlegung“ dieses kirchenrechtlichen Arguments geht jedoch vollständig an unserer Argumentation vorbei!
Ohne Belang für unser Argument sind ...
Unser Argument zum Beweis der derzeitigen Vakanz des päpstlichen Stuhles zielt nicht (!) zuallererst auf die persönliche Sünde oder das Verbrechen der Häresie bei Bergoglio und seiner Vorgänger. Wir sehen es genauso wie unsere Gegner, daß sich das kanonische Recht nicht mit dem Problem der persönlichen Sünde oder des Verbrechens der Häresie bei einem regierenden Papst befaßt. Der Papst ist ohnehin nicht dem kanonischen Recht unterworfen, weil er selbst der Gesetzgeber ist. Es handelt sich dabei um einen allgemeinen Grundsatz, daß der Gesetzgeber nie seinen eigenen Gesetzen unterworfen ist. Das bedeutet natürlich nicht, daß der Papst deshalb an keinerlei Gesetz gebunden ist. Er ist sehr wohl an das göttliche Gesetz und an das Naturgesetz gebunden! Ein Gedanke, den wir hier jedoch nicht weiter vertiefen wollen. Es sei lediglich beigepflichtet, daß der CIC als alleinige Argumentationsgrundlage gegen einen häretischen „Papst“ ausscheidet.
Die Bulle „Cum ex Apostolatus officio“, welche von Papst Paul IV. 1559 veröffentlicht wurde, befaßt sich mit der Thematik eines Papstes, der in Häresie fällt bzw. schon vor seiner Wahl eine Irrlehre vertreten hat. Aber selbst diesbezüglich gibt es eine Kontroverse, ob diese Bulle überhaupt noch gilt bzw. welche ihre wahre Bedeutung ist. Doch auch diese Debatte berührt unsere Argumentation überhaupt nicht.
Schließlich gibt es eine ganze Reihe Päpste und Theologen, welche die Überzeugung vertraten, daß ein häretischer „Papst“ gewiß sein Amt verlieren würde. Einige meinen, dies sei erst der Fall, wenn der „papa haereticus“ zum Ketzer erklärt würde. Die meisten aber gehen unter Berufung auf das göttliche Gesetz, dem auch der Papst unterworfen ist, davon aus, daß ein häretischer „Papst“ sein Amt „ipso facto“, also sofort, verliert. Sobald der „Papst“ öffentlich (!) eine Häresie vertritt, geht er automatisch seines Amtes verlustig. Zum Eintreten der Sedisvakanz sei also keinerlei Erklärung irgendeines Gremiums erforderlich. Gerade die letztere Auffassung vom automatischen Amtsverlust wird von mehreren Päpsten, Kirchenlehrern und den meisten Theologen als sicher vertreten, so daß diese Argumentation in einer ernsthaften Diskussion nicht einfach so als „bloße theologische Meinung“ vom Tisch gewischt werden kann. Aber auch diese Autoritäten nimmt unser Hauptargument nicht für sich in Anspruch. Wir sagen es noch einmal ausdrücklich: Es ist nicht die persönliche Häresie von Jorge Mario Bergoglio, die uns dazu zwingt, die derzeitige Vakanz des päpstlichen Stuhles mit GEWISSHEIT anzunehmen!
Die Indefektibilität der Kirche
Unser Argument bezüglich der Vakanz des Römischen Stuhles konzentriert sich auf die Indefektibilität der Kirche. Es ist ein dogmatisches und kein kirchenrechtliches Argument. Das Dogma von der Indefektibilität der Kirche – d.h., daß die Kirche (!) in-defektibel ist, also keinen wesentlichen Defekt haben kann – basiert auf den Worten unseres Herrn Jesus Christus selbst: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.“ (Mt. 28,20). Es ist klar, daß die katholische Kirche bis zum Ende der Zeiten als göttliche Institution bestehen wird und bis zum Ende der Zeiten in ihrem Wesen unveränderlich dieselbe Kirche bleiben muß. Auf das Dogma der Indefektibilität stützt sich übrigens jede traditionalistische Argumentation gegen die Neuerungen des 2. Vatikanums. Der Glaube kann sich nicht ändern. Er bleibt wesentlich immer derselbe. Was früher als wahr gegolten hat, kann heute nicht falsch sein. Was gestern falsch war, kann heute nicht als wahr präsentiert werden. Das gilt nicht nur für den Glauben, sondern für die Kirche insgesamt. Sie bleibt in ihrem Wesen stets dieselbe. Warum? Weil sie von Gott eingesetzt ist, der selbst ganz und gar unveränderlich ist. Das bedeutet, daß es in der Kirche eine vollkommene und vollkommen widerspruchsfreie Kontinuität des Dogmas und der moralischen Lehre geben muß. Genauso muß es eine vollkommene Kontinuität der Anbetung und eine vollkommene Kontinuität all ihrer wesentlichen Rechtssatzungen geben. Wenn es auch nur auf einem dieser Gebiete zu einem Bruch der Kontinuität, d.h. zu einem Defekt kommen würde, wäre es nicht mehr dieselbe Religion. Sie würde abweichen von dem, was Christus gestiftet und beabsichtigt hat.
Unser Herr sagte zu den Aposteln: „Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.“ (Lk. 10,16). Diese Worte bedeuten, daß die Lehre der kirchlichen Hierarchie identisch ist mit der Lehre Christi und daß wir verpflichtet sind, die Lehre der amtlichen Hierarchie als Lehre Christi anzunehmen. – Was ist aber, wenn diese Hierarchie nicht unfehlbar lehrt? Die Antwort ist, daß die kirchliche Hierarchie insgesamt (!), auch wenn sie sich nicht ausdrücklich auf ihre unfehlbare Autorität beruft, dennoch den Beistand Christi (Mt. 28,20) als unsichtbares Oberhaupt der Kirche genießt und von Ihm davor bewahrt wird, Irrtümer zu lehren. Die römisch-katholische Hierarchie insgesamt (!) kann also nichts einmütig lehren oder praktizieren, was dem katholischen Glauben oder der katholischen Moral widerspricht; nichts was Sünde wäre, oder was die Sünde gutheißt. Ebenso kann die katholische Hierarchie keine liturgischen Vorschriften und kirchenrechtlichen Gesetzte auferlegen, die bei Beobachtung für das Heil der Seelen schädlich wären. Kurz: Der andauernde Beistand Christi ist ein wesentliches Merkmal der katholischen Kirche. Gerade dadurch unterscheidet sich die katholische Kirche von allen falschen Religionen und christlichen Denominationen. Ein Defekt hierin ist ausgeschlossen. Der Traditionalist, der das bestreiten oder relativieren will, beraubt sich seiner eigenen Argumentationsbasis gegen die Neuerungen der Modernisten. – Der Grund, warum wir uns dem Lehramt der Kirche unterwerfen, ist der, daß ihm Christus beisteht. Gleiches gilt für die gesetzgebende Gewalt der Kirche. Das bedeutet, daß jeder Katholik stets mit gutem Gewissen dem zustimmen kann, was die kirchliche Hierarchie lehrt, und allen disziplinären und liturgischen Vorschriften gehorchen kann, die sie auferlegt oder auch nur für zulässig erklärt. Diesen Lehren und Vorschriften zu folgen führt gewiß zum Heil. – Basierend auf diesem Dogma hat das Konzil von Trient diejenigen mit dem Anathema belegt, die behaupten, daß die anerkannten Riten der katholischen Kirche verachtet werden dürften (DH 1613). Es kann an den von der Kirche anerkannten Riten keinen Defekt geben!
Der Defekt des 2. Vatikanums und seiner „Reformen“
Das zentrale Problem Bergoglios und [seiner Gefolgschaft] der Konzilspäpste insgesamt besteht nicht darin, daß sie sich der persönlichen Sünde oder dem Verbrechen der Häresie schuldig gemacht haben, sondern daß sie den Katholiken eine neue und damit eine wesentlich andere Religion aufzwingen. Der erste Grund, warum es heute eine „Bewegung der Tradition“ gibt, besteht doch nicht darin, daß alle Traditionalisten erkannt hätten, daß die Konzilspäpste Häretiker sind, denen man Widerstand leisten muß. Nein, die meisten schließen sich zu „traditionalistischen Personalpfarreien“ zusammen, weil sie in ihren Heimatpfarreien den katholischen Glauben und die liturgische Praxis der katholischen Kirche nicht mehr vorfinden.
Das 2. Vatikanum war eine Revolution, die von modernistischen Irrlehrern wie Rahner, Ratzinger, Küng, Congar, Döpfner, Frings und vielen anderen erfolgreich durchgeführt wurde, um den modernistischen Traum von der Transformation der katholischen Religion zu verwirklichen. Ziel und Zweck der Übung war es – zusammen mit allen Feinden der Kirche seit dem 18. Jahrhundert – die katholische Kirche gerade eben nicht zu vernichten, sondern sie von innen heraus umzuwandeln. Sie beabsichtigten, aus der von Gott gestifteten Religion einen dogmenlosen Humanismus zu machen. Aus diesem Grund waren der Ökumenismus, die Religionsfreiheit und die neue Ekklesiologie die drei Hauptziele, die es auf dem Konzil zu erreichen galt. Die überlieferte Lehre von der Kirche besagt, daß die katholische Kirche und sie allein, die einzige wahre Kirche Christi ist und außerhalb von ihr keiner das ewige Heil finden kann. Das wurde immer so verstanden, daß alle anderen Bekenntnisse und Religionen, die keine religiöse Einheit mit der römisch-katholischen Kirche haben, falsche Religionen sind. Das 2. Vatikanum änderte dieses Dogma durch die drei erwähnten Irrtümer: 1. Ökumenismus, 2. Religionsfreiheit und 3. die neue Lehre von der Kirche. Damit forderte das Konzil die Katholiken dazu auf, endlich die Vorstellung aufzugeben, daß die römisch-katholische Kirche weltweit die einzige Quelle des Heils ist, die einzig wahre Kirche Christi. Andere Religionen seien „nicht ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heiles. Denn der Geist Christi hat sich gewürdigt, sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen.“ (Konzilsdekret „Unitatis redintegratio“, Nr. 3). Diese Änderung geschah, um eines Tages alle Religionen zu einer dogmenlosen Welteinheitsreligion zusammenzuführen, die sich nicht mehr mit übernatürlichen Glaubenslehren, sondern lediglich mit der rein praktischen Verbesserung der diesseitigen natürlichen Verhältnisse befassen würde. Die Lehren Bergoglios fügen sich in dieses Muster perfekt ein. Er ist ein Kommunist, für den der Glaube an eine übernatürliche Wirklichkeit keinerlei Bedeutung hat. Als Folge der konziliaren Änderungen wurden auch die katholische Liturgie, die katholische Glaubensverkündigung und die katholische Disziplin geändert. Insbesondere im Bezug auf die Ökumene. Die Details müssen hier nicht weiter ausgeführt werden. Sie sind jedem traditionell eingestellten Leser bestens bekannt. Zusammenfassend muß jedoch festgestellt werden, daß das 2. Vatikanum und seine Reformen durch ihren Traditionsbruch eine neue und damit falsche Religion geschaffen haben. Diese neue Religion besteht aus Lehren und Praktiken, die bereits vor dem sog. Konzil von der römisch-katholischen Kirche verworfen und verdammt worden waren.
Die Konzilskirche ist eine neue Religion
Den Beweis hierfür liefern alle Traditionalisten (einschließlich der FSSPX) indem sie, mehr oder weniger systematisch und konsequent, sowohl die Lehren, also auch die liturgischen und kirchenrechtlichen Vorschriften des 2. Vatikanums und der nachfolgenden Reformen zurückweisen. Darüber hinaus haben sie der Hierarchie der Konzilskirche hartnäckigen Widerstand geleistet unter der Berufung, dem katholischen Glauben (!) treu bleiben zu wollen. Sie haben ein weltweites Apostolat ins Leben gerufen „um den Katholiken in ihrer Not zu Hilfe zu eilen“, „damit die Kirche fortbestehe“ und dabei so gehandelt, als ob die kirchliche Hierarchie gar nicht existieren würde. Jeder Katholik weiß, daß eine solche Vorgehensweise in den Augen Gottes einzig und allein dann gerechtfertigt werden kann, wenn die Annahme des 2. Vatikanums und seiner Reformen eine Todsünde gegen den Glauben darstellt oder zur Folge hat. Einzig diese Überzeugung wird bei unserem Tod vor dem Richterstuhl Gottes eine hinlängliche Rechtfertigung dafür sein, daß wir die Lehren, die Liturgie und die disziplinären Vorschriften der Konzilspäpste und ihres konziliaren Episkopats abgelehnt haben. Denn dem Papst der katholischen Kirche sagte Gott: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben. Was auch immer du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein. Und was auch immer du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ (Mt. 16,18 f.). Zu Petrus und den anderen Aposteln sprach er: „Wer euch hört, hört mich; und wer euch verachtet, verachtet mich. Wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.“ (Lk. 10,16). „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.“ (Mt. 28,20). Die einzige Rechtfertigung unseres Widerstandes gegen die konziliare Hierarchie, ist die Gewißheit, daß diese Hierarchie nicht die katholische Hierarchie ist und ihr jeweiliges Oberhaupt nie Papst war. Nur deshalb konnten sie Lehren, Kultvorschriften und Disziplinargesetze auferlegen, die im Gegensatz zum katholischen Glauben stehen. Wenn es sich nicht sicher so verhielte, dann würden alle Traditionalisten wegen schwerwiegendem Ungehorsam gegenüber der von Gott eingesetzten kirchlichen Autorität (Schisma) gewiß zur Hölle fahren. Warum? Weil sie diejenigen verachtet haben, die Gott gesandt hat.
Die gesamte Hierarchie kann nicht zum Glaubensabfall verführen
Entgegen allen fabelhaften Anklagen gegen Päpste (Liberius, Honorius, Johannes XXII. etc.), die angeblich doktrinelle Irrtümer gelehrt hätten, wie dies immer wieder WB Schneider, Prof. Roberto de Mattei und Dr. Heinz-Lothar Barth behaupten; – Anschuldigungen, die übrigens bereits von den Jesuiten des 16. Jahrhunderts und den Theologen des 19. Jahrhunderts widerlegt wurden – stellen die heutigen Irrlehren der gesamten Hierarchie der Konzilskirche eine ganz andere Dimension dar. Es geht hier nicht um eine Person, sondern um einen ganzen Weltepiskopat, der einmütig Irrtümer vertritt und, wie am Beispiel der FSSPX ersichtlich, autoritativ zur Annahme auferlegt. Aufgrund der von Christus an die Kirche gegebenen Verheißungen ist es nicht möglich, daß die wahre katholische Hierarchie insgesamt, so wie sie angeblich auf dem 2. Vatikanum versammelt war, den Gläubigen zum Anlaß werden könnte, vom katholischen Glauben abzufallen. Die gesamte Hierarchie der Kirche kann nicht einmütig Glaubensirrtümer lehren! Dieser Schluß ergibt sich aus dem Dogma von der Indefektibilität der Kirche und aus den Worten Jesus Christi selbst.
Es gibt also nur zwei logische Möglichkeiten: 1. Entweder die Novus-Ordo-Hierarchie ist die wahre katholische Hierarchie. Daraus ergäbe sich dann notwendigerweise die Konsequenz, daß alle Lehren und Reformen des 2. Vatikanums mit dem katholischen Glauben übereinstimmen und von allen ausnahmslos akzeptiert und befolgt werden müßten. Oder aber 2. das Vatikanum II und seine „Reformen“ stellen tatsächlich eine Abweichung vom katholischen Glauben dar. Infolgedessen stünde dann aber fest, daß diejenigen, welche vorgeben, die Hierarchie der katholischen Kirche zu sein, unmöglich die katholische Hierarchie sein können, weil ihnen offenkundig der Beistand Gottes fehlt, den der wahrhaftige und treue Gott der katholischen Hierarchie „bis ans Ende der Welt“ (Mt. 28,20) zugesichert hat. Es gibt keine Grauzone zwischen diesen beiden Möglichkeiten. Denn die Verheißungen Christi sind klar und eindeutig. Sie verbieten uns die Annahme, daß die echte Hierarchie der gesamten katholischen Kirche Lehren, Kult- und Disziplinarvorschriften auferlegen und allgemein praktizieren könnte, die eine Abweichung vom katholischen Glauben darstellen. Wollte man einräumen, daß die kirchliche Hierarchie zu derartigen Defekten fähig sein könnte, dann würde man damit gleichzeitig das Dogma von der Indefektibilität der Kirche leugnen. Folglich muß der Traditionalist, der durch das „Glaubenszeugnis seiner Füße“, d.h. durch seinen Kirchgang, erklärt, daß das 2. Vatikanum und seine Reformen vom katholischen Glauben abweichen, logischerweise auch behaupten, daß die Novus-Ordo-Hierarchie nicht die wahre katholische Hierarchie ist. Kurz, daß der Konzilspapst unmöglich der Papst der römisch-katholischen Kirche und der Konzilsbischof unmöglich der rechtmäßige Diözesanbischof sein kann. Wenn er dies nicht behauptet, dann erklärt er damit einschlußweise, daß die katholische Kirche eben doch einen Defekt aufweisen kann, daß die Kirche sich in dieser Frage über Jahrtausende geirrt hat und die Verheißungen Jesu Christi falsch sind. Es sollte jedem klar sein, daß in derlei abwegigen Folgerungen ein Abfall vom katholischen Glauben besteht. Es kann also unmöglich Ansichtssache sein, ob Bergoglio und seine Vorgänger wahre Päpste sind oder nicht. Es ist eine Schlußfolgerung, die auf dem katholischen Dogma basiert und von der es abhängt ob wir selber katholisch bleiben oder nicht.
Wenn keine Autorität, dann auch kein Amt.
Das kirchliche Amt besteht gerade in der tatsächlich vorhandenen Amtsgewalt (Jurisdiktion). Das Amt ist identisch mit der Amtsvollmacht. Folglich ist jeder Traditionalist durch diese Zusammenhänge, die sich notwendigerweise aus der katholischen Doktrin von der Indefektibilität der Kirche ergeben, dazu verpflichtet, die konziliare Hierarchie der Novus-Ordo-Kirche als nichtbevollmächtigt abzulehnen. Diese Hierarchie ist nicht mit der Autorität Gottes ausgestattet, um die katholische Kirche zu lehren, zu regieren und zu heiligen. Weil ihre Vertreter aber offensichtlich keine Amtsvollmachten besitzen, so besitzen sie in Wirklichkeit auch die jeweiligen Ämter nicht, die sie vorgeben innezuhaben. Damit steht mit Gewißheit fest, daß Bergoglio nicht der Papst der katholischen Kirche und der Konzilsbischof [von diesem Antipapst ernannte Bischof] kein katholischer Diözesanbischof sein kann. Diese Ämter sind bis zur Wahl eines neuen Papstes vakant.
Die Konzilshierarchie im Meßkanon – und die absurden Folgen davon
Für die Glaubens- und Gebetspraxis ergibt sich damit, daß die Namen der Vertreter dieser falschen Hierarchie nichts in einer katholischen Messe verloren haben. Durch die Nennung einer nicht-katholischen Hierarchie im Meßkanon wird die hl. Messe objektiv außerhalb der katholischen Kirche gefeiert. Der Name des Papstes und des Ortsbischofs im Kanon der Messe ist eine öffentliche Treueerklärung des zelebrierenden Priesters, daß diese Männer die Hierarchie der katholischen Kirche bilden und er ihrer Autorität unterworfen ist. Nämlich dem Papst als Stellvertreter Christi und sichtbarem Oberhaupt der katholischen Kirche; und dem Ortsbischof als Nachfolger der Apostel in der jeweiligen Diözese, der vom Papst dazu ernannt und damit in der Vollmacht Jesu Christi selbst dazu eingesetzt ist, sein Bistum zu lehren, zu regieren und zu heiligen. Daß die Einfügung des Namens des Konzilspapstes [des Antipapstes] und seines örtlichen Stellvertreters in einer traditionalistischen Messe einer Treueerklärung gegenüber einer falschen Hierarchie gleichkommt, haben wir an anderer Stelle schon genauer zu erklären versucht.
Implizit häretisch
Wer also das 2. Vatikanum und seine Reformen ablehnt, der bringt im Meßkanon mit der Nennung Bergoglios als Papst und des Novus-Ordo-Bischofs als Diözesanbischofs implizit die Häresie zum Ausdruck, daß die katholische Kirche sehr wohl dazu fähig sei, uns mit falschen Lehren, Kult- und Disziplinargesetzen in die Hölle zu führen! Wenn nämlich eine traditionelle Messe in Vereinigung mit „unserem Papst Franziskus und N.N. unserem Bischof“ angeboten wird, aber diese hl. Messe nicht auch von Franziskus und dem jeweiligen Ortsbischof autorisiert ist, werden der Zelebrant und durch ihn auch die daran teilnehmenden Gläubigen logischerweise zu dem häretischen Bekenntnis gezwungen, daß die universalen Lehren und Praktiken der katholischen Kirche falsch, böse und schädlich sein können und es heute tatsächlich sind. Warum sonst sollte der Priester eine nicht vom Diözesanbischof zugelassene Messe anbieten, es sei denn, die Lehren und liturgischen Praktiken, die von der Hierarchie der Konzilskirche ganz allgemein vorgeschrieben und überall in den örtlichen Pfarreien zu finden sind, wären falsch, böse und schädlich? Warum, um alles in der Welt, sollten die Gläubigen an einer nicht autorisierten Messe teilnehmen, es sei denn, ihre Pfarrmesse wäre falsch, böse und schädlich?
Somit bekennen die Zelebranten der „una-cum“-Messen innerhalb der Lefebvre-Bewegung Tag für Tag in aller Öffentlichkeit, es könne geschehen, daß die katholische Kirche Lehren und liturgische Gesetze auferlegt, die falsch, böse und schädlich sind. Das ist ein objektiv häretisches öffentliches Bekenntnis.
So oder so schismatisch
Dazu kommt jedoch noch ein zweites. Die Treueerklärung gegenüber der konziliaren Hierarchie durch das „una-cum“ im Meßkanon wird noch absurder, wenn sich der zelebrierende Priester tagtäglich der Jurisdiktion eben dieser Hierarchie, deren Rechtmäßigkeit er öffentlich bekennt, verweigert und stattdessen ein eigenes nicht autorisiertes und damit schismatisches Parallelapostolat betreibt. Wenn nämlich Bergoglio tatsächlich der Papst wäre, dann wäre der Widerstand gegen ihn schismatisch und damit wären auch alle nicht von ihm oder durch den Ortsbischof autorisierten Meßfeiern sowohl für den Zelebranten als auch für die teilnehmenden Gläubigen objektiv Todsünde. Wenn hingegen Bergoglio nicht der Papst ist, so feiert der „una-cum“-Priester, und durch ihn die teilnehmenden Gläubigen, die hl. Messe [nicht mehr heilige Messe!] in Vereinigung mit denjenigen, die in Wirklichkeit außerhalb der katholischen Kirche stehen, was wiederum einen schismatischen Akt darstellt. Das geht aus den Äußerungen u.a. der Päpste Pius IX. und Pius XI. eindeutig hervor. Man kann es drehen und wenden wie man will. Die Haltung der FSSPX leugnet zum einen das Dogma von der Indefektibilität der Kirche und ist darüber hinaus in jedem Fall schismatisch.
Zusammenfassung und Schlußfolgerung
1. Unser Herr Jesus Christus hat die Hierarchie der katholischen Kirche zu seiner persönlichen Stellvertretung bestimmt, um die Schafe Seiner Herde in den Himmel zu führen. Er unterstützt diese Hierarchie so, daß sie den Schafen keine Lehre, Liturgie oder Disziplin geben können, deren Annahme und Befolgung sündig oder schlecht wäre.
2. Wenn daher eine Hierarchie den Schafen Lehren, liturgische und disziplinäre Gesetze vorgibt, die schlecht, böse und sündhaft sind, dann ist es absolut gewiß, daß diese Hierarchie ungeachtet aller Wahlen und Ernennungen, unmöglich die Vollmacht Christi hat, die katholische Kirche zu lehren, zu heiligen und zu regieren. Das ist bei der konziliaren Hierarchie der Fall. Ihre Lehren und Gesetze sind schlecht, böse und sündhaft. Das ist der Grund, weshalb wir nicht in unsere örtlichen Pfarreien gehen und die neuen Lehren und Gesetze des Novus-Ordo zurückweisen.
3. Es handelt sich daher bei den Päpsten und Bischöfen des Novus-Ordo unzweifelhaft um falsche Päpste und falsche Diözesanbischöfe. Und es ist die Pflicht jedes Katholiken, diese Tatsache anzuprangern und diese Scheinhierarchie öffentlich abzulehnen.
4. Die Novus-Ordo-Hierarchie als legitime Päpste und Bischöfe [Die bergoglianische Hierarchie und seine Bischöfe als legitime Amtsinhaber] der katholischen Kirche anzuerkennen, gleichzeitig jedoch ihre Lehren und Praktiken, die sie als allgemeine Gesetze verkündet und auferlegt haben, abzulehnen, ist gleichbedeutend mit der Leugnung des Dogmas von der Indefektibilität der Kirche. Es heißt zu leugnen, daß die katholische Kirche als unfehlbares Mittel zum ewigen Heil in ihrem Wesen absolut unveränderlich und vor jeder Verfälschung ihres Wesens „alle Tage bis ans Ende der Welt“ (Mt. 28,20) gesichert ist. Es heißt einzuräumen, daß die katholische Kirche auch ein Mittel zur ewigen Verdammnis sein kann. Das wäre offensichtlich eine Lästerung gegen die Verheißungen Jesu Christi.
5. Bergoglio und den Novus-Ordo-Bischof [ihm treuen Bischof] im Meßkanon einzufügen, bedeutet die Flagge der Modernisten zu hissen. Dieser Akt bedeutet, daß man sich denjenigen gegenüber zur Treue verpflichtet, welche der hl. Papst Pius X. zu den schlimmsten Feinden der Kirche erklärt hat."